Verlorene

„Was wären wir ohne die Menschen, mit ihrem unendlichen Sehnen den Raum der Leere, der sie umgibt, mit Sinn und dem Glauben an etwas zu füllen.

Spielerbeschränkung Vergissmeinnicht: Keine

Für wen ist die Rolle was:

Die Verlorenen sind der Dreh- und Angelpunkt auf der Con. Wir empfehlen diese Rollen Allen, die sich gerne präsentieren, eine extrovertierte Persönlichkeit haben, kreativ sind, Lust am Verkleiden und Schminken haben. Von Vorteil sind Performance-Fähigkeiten wie Singen, Tanzen, Akrobatik usw.

Diese Charaktere ringen auf der Con um nichts Geringeres als ihre Existenz. Die Frage ist: Wie weit sind sie bereit dabei zu gehen?

Spielhintergrund:

Die Welt befindet sich im stetigen Wandel. Nichts bleibt wie es war… und die Menschen? Die Menschen erzählen sich Geschichten von all jenem, dass sie bewundern und fürchten, von Hoffnungen, Ängsten und ihren Zweifeln. Sie beten zu Göttern, glauben an die große Sache oder sehnen sich nach Dingen, die ihnen genommen wurden oder für sie unerreichbar bleiben. Doch was geschieht mit all ihren Ideen? Sie wachsen, nehmen Gestalt an, verändern sich über die Jahrhunderte und manchmal, ja manchmal, sterben sie auch und gehen den Weg ins Land des Vergessens.

Die Verlorenen stellen Inkarnationen dieser Ideen dar. Wie der Name schon sagt, geht es uns gerade um Ideen/Figuren, die durch den Prozess der Industrialisierung, der Aufklärung und der Entstehung der Wissenschaften zunehmend in Bedrängnis geraten. Bedrängnis in dem Sinne, dass die Menschen nicht länger an eine unerklärbare, mystische oder märchenhafte Macht glauben – sondern sich Phänomene mit Wissenschaft und Technik erklären. Durch den Verlust des Glaubens schwindet die Macht dieser Inkarnationen, und damit auch deren eigentliches Sein, also deren Existenz. Glaubt niemand mehr an diese Sache, vergehen sie schließlich.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Verlorenen darzustellen:

Das können klassische oder auch weniger bekannte Märchengestalten sein bzw. die Archetypen, die diese Gestalten beinhalten. Zum Beispiel: Der Wolf (der Tod durch die Wälder/Wildnis), das kleine Mädchen (die Unschuld, die ohne Achtsamkeit stirbt bzw. in Bedrängnis gerät), Lorelei (die Stromschnellen am Rhein, die den Tod so vieler Schiffer verursachten), Rumpelstilzchen, die Stiefmutter (die Annahme, nur die richtige Mutter würde ein Kind lieben), Schneewittchen, Heinzelmann (die Hoffnung, ein gutes Leben und Gottvertrauen würde es einem leichter machen bzw. die Strafe für Neugier) uvm.

Ebenso wäre es möglich, eine spezifische Idee einer mehr oder minder abstrakten Sache zu verkörpern. Zum Beispiel: Liberté, die schwarze Pest, die Inspiration (Muse), der Schwarze Mann (die Angst im Dunkeln) – Oder eine alte oder sehr regional bekannte kleine Gottheit, die beinahe in Vergessenheit geraten ist.

Ganz grundsätzlich kann gesagt werden, dass diese Idee, Figur oder Repräsentation etwas sein sollte, das vor 1800 durchaus gängig im Volksglauben war, im 19. Jahrhundert dann aber massiv an Bedeutung verlor.

Für all diese Figuren stehen die Aspekte Verdrängung, Machtverlust, Verzweiflung, Angst vor dem Vergehen, Hoffnung auf Neuanfang, sowie letztendlich Neuinterpretation und Identitätsfrage im Zentrum des Charakterspiels. Eine extrovertierte Haltung zum Spiel, Selbstvertrauen und integrative Spielweise solltet ihr für diese Rolle mitbringen.

Die Darstellung dieser Gestalt liegt dabei vollkommen in eurer Hand. Einzig eure Phantasie setzt dem Gewand Grenzen. Wir helfen und unterstützen euch dabei gerne mit Effekten – Sound, Licht und Ähnlichem.

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