Vergissmeinnicht

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Wechselbälger 1810

Zu Heßloch, bei Odernheim im Gau gelegen, hat sich’s zugetragen, dass die Köchin eines fremdländischen Freiherren wie seiner Ehefrau gelebt, nur dass er sich nicht durfte öffentlich einsegnen lassen. Sie zeugten ein Kind miteinander, aber das wollte nicht wachsen und zunehmen, sondern es schrie Tag und Nacht und verlangte immer […]

Die Angeliten 1810

„Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.“ Laut knallt die Geißel auf das nackte Fleisch. Der Rücken des Mannes war voller blutiger Striemen. „Und dann werden sie die Scharen senden und sie werden […]

Die Angeliten

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch und kniet nieder! Siehe, ich verkündige euch große Ehre, und Strafe, die allem Volk widerfahren wird, welches nicht gläubig ist; denn euch ist heute der Anführer geboren, welcher ist Christus, der Herrscher, in der Stadt Davids.“
– aus dem „Angelium“
Hintergrund über die „Angeliten“ für Vergissmeinnicht – Oh-Kultes 1810.

Die Prometheaner 1810

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. Der junge Mann eilt durch die dunklen Gassen. Sein Atem geht stoßweise, er ist aufgeregt. Er fühlt sich tollkühn, mutig – so […]

Die Prometheaner

„Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr’ ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich.“
Ecce homo – Friedrich Nietzsche
Hintergrund über die „Logen der Prometheaner“ für Vergissmeinnicht – Oh-Kultes 1810.

Die Hekaten

„Die Wege der Magie sind unergründlich Pfade in die Dunkelheit. Wir sind die Hüterinnen der Tore die Wächterinnen über die Unterwelt und den Schleier.“
Hintergrund über die „Schwesternschaft der Hekate“ für Vergissmeinnicht – Oh-Kultes 1810.

Die Hekaten 1810

Eine Leichenöffnung ist für mich bis heute etwas Sakrales. Es ist wie ein Blick aus dem Leben auf die Verletzlichkeit der Menschen, das Öffnen einer Pforte zum Tod. Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal ein Skalpell an einen toten Körper setzte. Er war ein junger Mann, […]

Die Kunst 1810

ǁ Szene 1: In einen kleinen Salon, magische Zeichen überall an der Wand, drei abgehalfterte, nun fast unbekannte Musen sitzen an einen Tisch. Ein wässrige Asrai bedient sie. Die Musen sprechen mit griechischen Akzent. Muse 1: »Meine Holden, hört dies: „Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht nicht ward, […]

Das Mädchen 1810

Die Sonne hat den Himmel verlassen. Es dämmert bereits am längste Abend des Jahres in entsetzlicher Kälte und eisigem Schnee. Ein kleines, verlorenes Mädchen mit bloßem Kopf und nackten Füßen geht entlang einer langen Straße. Einst hatte das Mädchen schöne Kleider, doch nun trägt es das Gewand des letzten Buben, […]